Betrieb wie beim Vorbild

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Ein wesentliches Ziel des FREMO ist, Eisenbahnbetrieb so nahe wie möglich am Vorbild durchzuführen. Die Basis dafür ist ein sorgfältig geplantes Modularrangement. Darauf baut der Fahrplan auf, der die typischen Transportbedürfnisse des Vorbildes, sowohl für Personen als auch für Güter, abbildet. Zu guter Letzt zählt dazu auch das Betriebsverfahren, bei Kleinbahnen bzw. Privatbahnen ist dies üblicherweise der Zugleitbetrieb.

Einführung

Ein wesentliches Element des FREMO ist, möglichst vorbildnahen Betrieb auf dem jeweiligen Arrangement abzuwickeln. Das heißt, bei einem FREMO-Treffen geht es nicht vorrangig darum, dass die Mitglieder mit ihren Lieblingszügen hin- und herfahren können, sondern um die Simulation von Verkehrsströmen (Transport von Menschen und Gütern) im Modell - und dies stimmig und schlüssig in der dargestellten Situation und der gewählten Epoche.

Eine gute Simulation realen Geschehens erfordert eine solide Planung - welche Überlegungen dabei angestellt werden, findet sich bei der Fahrplanerstellung. Diese Planung muss auch berücksichtigen, welches Verkehrsvolumen die Betriebsstellen verkraften können - und auch die Mitspieler! Jeder Dienst, ob Fahrdienstleiter, Zugleiter, Zugführer, usw. setzt bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus (beispielsweise gerade auf unbesetzten Betriebsstellen), ohne die ein Fahrplan schnell ins Wanken geraten kann.

Personenverkehr

Die typischen Hauptverkehrsströme sind werktags:

  • Am (frühen) Morgen wollen die Pendler vom Land in die nächste größere Stadt zu ihrem Arbeitsplatz.
  • Ebenfalls am Morgen wollen die Schüler vom Land in die größeren Orte zu ihren (weiterführenden) Schulen.
  • Um die Mittagszeit wollen die Schüler wieder nach Hause.
  • Am Abend wollen die Pendler wieder nach Hause.

Zusätzlich werden auch die anderen Zeiten nicht frei von Personenverkehr sein, aber mit deutlich geringeren Kapazitäten und auch unattraktiveren Angeboten (PmG, GmP).

Güterverkehr

Der Güterverkehr geht von der nächsten größeren Stadt am Staatsbahnhof aus und führt ins flache Land - bei Kleinbahnen (West) am Vormittag die Hinfahrt mit der Zufuhr, am Nachmittag die Rückfahrt mit der Abfuhr, den Wagen vom Vortag. Bei verstaatlichten Privatbahnen der DR erfolgten meist mehrere Bedienungsfahrten pro Tag um die Wagenstandszeiten so kurz wie möglich zu halten, denn Güterwagen waren Mangelware. Hinfahrt und Rückfahrt sollten nicht gerade dann sein, wenn die Hauptverkehrsströme im Personenverkehr sind, denn durch die Rangiertätigkeiten an praktisch jeder Betriebsstelle sind zumindest Teile der Strecke zeitweise blockiert.

Zu reinen Güterzugen hinzu kommen noch GmP und PmG, bei Kleinbahnen nach West-Vorbild kann auch ein Schlepptriebwagen ein oder zwei Wagen mitnehmen.

Auch die Rangiertätigkeiten sollen möglichst vorbildnah sein; dazu gehören u.a.:

  • So wenig Fahrten wie möglich.
  • So wenig Kuppelmanöver wie möglich.
  • Sinnvollerweise stellt man sich bei der Zufuhr schon die Abfuhr für die Rückfahrt so geschickt wie nur möglich bereit.

Zugleitbetrieb

Die oben genannten verkehrlichen Anforderungen liegen jeder Bahnstrecke zugrunde, sonst ist sie unrentabel und es gäbe sie gar nicht. Je nach Transportvolumen und Status der Bahn können diese verkehrlichen Anforderungen auf unterschiedliche Art und Weise erfüllt werden. Bei Kleinbahnen und Privatbahnen muss eine sparsame Variante gewählt werden, da die Finanzmittel begrenzt sind. Dies ist der Zugleitbetrieb; dabei sind die allermeisten Betriebsstellen unbesetzt, der Betrieb auf der Strecke wird vom Zugleiter via Zuglaufmeldungen koordiniert. Die Zugmannschaften haben dabei in den einzelnen Betriebsstellen einiges zu tun - beim Vorbild aus der Not heraus geboren, bei der Simulation im Modell sorgt dies für lang anhaltenden Spielspaß.

Für die Zugmannschaft ist das daher weit mehr als "Bei grün fahren, bei rot halten.", im Regelfall gibt es ja nur Trapeztafeln, die Betriebsstellen sind unbesetzt und die Zugmannschaft muss (darf) alles selbst erledigen - Weichen und Gleissperren aufschließen und stellen, Rangiermanöver planen und durchführen, Frachtzettel und Wagenkarten bearbeiten, Zuglaufmeldungen machen, Zugkreuzungen durchführen, usw. Das ist aber noch lange nicht alles: Während der Fahrt sind die Geschwindigkeitstafeln zu befolgen, es müssen die P- und L-Tafeln beachtet werden, bei Zugkreuzungen muss der Gegenzug "hereingepfiffen" werden, usw. Extra dafür gibt es den SoundFRED, dann spielt es keine Rolle, ob das Tfz einen Sound-Dekoder hat oder nicht.

Für den Zugleiter ist es nicht nur die Überwachung und Koordination des Betriebes an der Betriebsstelle, an der er seinen Sitz hat, sondern für seine gesamte Zugleitstrecke, auf der im Regelfall ja mehrere Züge gleichzeitig unterwegs sind. Als Zugleiter hat man daher den Gesamtüberblick über den Fahrplan und wie die einzelnen Fahrten ineinander greifen. Er steht laufend in telefonischer Verbindung mit den Zugmannschaften, ggf. mit weiteren Zugleitern, Fahrdienstleitern, usw.